Energieausweis

Es gibt zwei verschiedene Arten von Energieausweisen, die sich in ihrer Aussagekraft unterscheiden. Der Verbrauchsausweis basiert auf den tatsächlichen Energieverbrauchswerten für Heizung und Wasser der letzten drei Jahre und ist somit stark vom individuellen Nutzerverhalten abhängig. Der Bedarfsausweis hingegen wird auf Grundlage eines technischen Gutachtens erstellt, das den Zustand der Bausubstanz, der Fenster und der Haustechnik berücksichtigt und den theoretischen Energiebedarf berechnet.

Als Eigentümer eines Wohngebäudes mit mehr als vier Wohneinheiten haben Sie die Wahl zwischen beiden Ausweisarten. Für Wohngebäude mit bis zu vier Wohneinheiten besteht Wahlfreiheit, sofern der Bauantrag nach dem 1. November 1977 gestellt wurde oder das Gebäude mindestens dem Standard der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 entspricht bzw. durch Modernisierungsmaßnahmen auf diesen Stand gebracht wurde. Für alle anderen Immobilien ist der Bedarfsausweis erforderlich.

Wenn Sie unsicher sind, welchen Ausweis Sie benötigen, stehen wir Ihnen gerne mit einer persönlichen Beratung zur Verfügung.

In der Regel übernimmt der Auftraggeber die Kosten für den Energieausweis, was meistens der Eigentümer der Immobilie ist. In einer Wohnungseigentumsgemeinschaft liegt es in der Verantwortung des Hausverwalters, einen gültigen Energieausweis für das gesamte Gebäude zu besorgen. Die Kosten hierfür werden dann anteilig von allen Eigentümern getragen.

Auch beim Verkauf oder der Vermietung einer Eigentumswohnung ist ein Energieausweis erforderlich. Dieser wird jedoch nicht für die einzelne Wohnung, sondern für das gesamte Gebäude ausgestellt, in dem sich die Wohnung befindet. Das bedeutet, dass beim Verkauf einer Erdgeschoss- und einer Dachgeschosswohnung im selben Gebäude derselbe Energieausweis gilt, obwohl der Energieverbrauch in den beiden Wohnungen unterschiedlich sein kann